Awardees 2020/21
- 1st prize (shared): "Moving border" by Kuesti Fraun
- 1st prize (shared): "Moving Square" by Jürgen Heinz
- 2nd prize: "2/ VAR 1/9" by Christine Kruse
- 3rd prize: "tabula rasa / in wandlungsfreiheit" by Constanze Schüttoff
- Special mention to Dina Hillebrand, Markéta Váradiová, Geraldo Zamproni
- Special prize: "Floating Alive" by Jiefu Zhou
- The jury decision for the 10th International Art Competition
Franziska Möbius
„Resonanz”
Installation
Fünfzehn überdimensionale „Halme“ bilden eng nebeneinander stehend eine geometrische Formation. Die mehr als 2,6 Meter hohen Objekte sind beweglich, was zu einem ständig neuen und von allen Seiten unterschiedlichen Gesamteindruck führt. Kleinste Luftzüge bringen sie in sanfte Bewegung, während Windböen die Halme sprichwörtlich durcheinander wirbeln. Danach finden sie immer wieder zu ihrer Ausgangsform zurück.
Aufgestellt sind die Einzelobjekte nach einem streng geometrischen Prinzip mit exakten Abständen zueinander. Der Wind bringt diese Ordnung nach seinen eigenen Regeln durcheinander und schafft temporäre Unordnung, die natürlicher wirkt, aber zur Strenge zurück findet. Verwirrung und Entwirrung: Die Installation hat einen vorwiegend meditativen Charakter. Die Schwingungen wirken beruhigend und laden zum Verweilen ein, bei starken Böen jedoch wird es zum Kampf.
Die Installation Resonanz möchte die Beziehung von Technik und Natur als eine positive Sicht thematisieren. Durch Resonanz regt ein Körper einen anderen zum Mitschwingen an und impulsiert dessen Eigenfrequenz. Energie wird somit genutzt, um andere Systeme anzustoßen und ebenfalls in eine Schwingung zu versetzen. Manchmal aber führt überschüssige Energie über das Ziel hinaus – aus Resonanz wird Chaos, das System wird überfordert.
Zugleich ist diese Installation eine Hommage an vergangene Gartenkunst, an deren bewusst
gesetzte, in die Umgebung integrierte Skulpturen und Architekturelemente. Sie schlägt damit einen thematischen Bogen von der urbanen Selbstsicherheit zur strukturellen Ungewissheit. Nichts ist vergänglicher, als Menschenwerk.