Marie Luise Gruhne

„Ikarus und SUN”

Objekt

Ein Portal flattert im Wind, es ist mit Federn bedeckt, steht nicht auf dem Boden. Im Widerstreit – zwischen Stabilität und Schweben zerrissen – verliert das Portal seine naturgesetzliche Eigenschaft als Architektur: Das Tragen und Lasten im Gleichgewicht auf der Grundlage der Schwerkraft. Ich konfrontiere mich in dieser Installation mit Zusammenhängen, in denen Naturgesetzliches, übergangen oder vergessen – wie während des Fluges durch Ikarus –, zu Auflösung von Halt und Stabilität führen kann. Aber wie jedes Portal, hat auch dieses eine Öffnung, die auf etwas „Dahinter“ weist. In alten chinesischen Texten hat der Wind – SUN – die Bedeutung der Heimkehr. SUN fährt ungehindert durch diese Öffnung hindurch, erhebt sich darüber hinaus – lässt den Widerstreit hinter sich. Im Gleichklang mit dem Natürlichen beginnt etwas Neues.