Emanuel Strässle / Manuel Alba
rester amihs I und II
In meinen bildhauerischen Arbeiten der vergangenen Jahre habe ich mich vermehrt mit widerständigen skulpturalen Elementen im privaten und öffentlichen Raum auseinandergesetzt. Dabei habe ich unter anderem mit Elementen der Verkehrsführung, wie Leitplanken, Spiegeln und temporären Absperrelementen gearbeitet.
Intention meiner Installationen ist durch Kontextverschiebungen, die Interaktion im Zwischenraum von Rezipient und Skulptur zu thematisieren.
Ausgangspunkt der nun für „changing horizons“ eingegebenen Intervention war, eine Arbeit die sich durch die Auseinandersetzung mit der sich verdichtenden politischen Lage in der Schweiz und ihr Verhältnis zu Europa entwickelt hat. Nach Annahme der Ausschaffungs Initiative lanciert durch die rechte Partei der Schweiz, der SVP, standen viele Kulturschaffende wie auch ich selbst unter Schock. So hatte ich mich damals entschlossen nicht länger ohne deutliche Zeichen zu setzen tatenlos zuzusehen wie sich die Schweiz politisch immer mehr von ihren ursprünglichen Idealen entfernt.
So bezieht sich die Intervention rester Amihs auf die historische Traditition der Schweiz, welche der Gastfreundschaft und der Beherbergung von Menschen verschiedenster Nationen verpflichtet ist.
In der Installation rester Amihs wurde die markante Schweizer Fahne des Sporthotels Pontresina durch eine neu kreierte Vielländerfahne ersetzt. Diese Fahne sollte das Offene und Authentische des, seit langem dem Tourismus und der Kultur zugewandten Engadins gegenüber den Nachbarländern betonen. Rester amihs ist romanisch und heißt auf deutsch Freunde bleiben. Die Intervention steht somit für die Beibehaltung eines Klimas der Offenheit gegenüber dem vermeintlich Fremden, dem Ungewohnten, die aber auch das Eigene lebt und autonom beibehält.
Objekt
Stoff
3m x 3m oder 2m x 2m