Jonas Hensel
Anemophon
Das Anemophon (Anemo = griech. Wind / Phon = griech. Stimme/Klang) ist eine Klang-Installation und basiert auf dem Prinzip des Dosen- oder Schnurtelefons, einer simplen Konst- ruktion, die Klang (bspw. Sprache) von einer Konservendose, über einen Draht oder eine Schnur, zu einer entfernten Dose überträgt und es so ermöglicht, mit dieser Apparatur über eine größere Distanz miteinander zu kommunizieren. Das Prinzip ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt und wurde später – auch in meiner Kindheit – vor allem als einfach herzustellendes Spielzeug benutzt.
Das Anemophon verbindet nicht, wie das klassische Dosentelefon, zwei Konservendosen miteinander, sondern ist eine, mit einem vom Wind bewegten Ast eines Baumes gekoppelte Empfänger-Dose. Diese ist auf einem Holzgestell befestigt und befindet sich 15 bis 50 Meter entfernt.
Die Verbindung zwischen Baum und Dose stellt ein dünner Kupferdraht her. Die Schwingung, in die der Kupferdraht durch die Bewegung des Astes und Direkteinwirkung des Windes, versetzt wird, wird auf die Dose übertragen und so hörbar.
Klang, der in die Dose, bspw. durch Hineinsprechen, gelangt, vermischt sich im Nachhall – dessen Ausdehnung von der Länge des Drahtes bestimmt wird – mit dem Klang des Windes.
Klanginstallation
Konservendose auf Holzgestell, Draht
1,4m x 0,6m x 0,6m + 15-50 m gespannter Draht