Zahra Mohebbi : Whispers of freedom

Die Künstlerauswahl steht:  Venezianische Wolken, flirrende Fäden und Abrahams Wurstkessel

Aus allen Teilen der Welt flatterten die Ideen ins Vereinsheim von „bewegter wind“ zum Wettbewerbsthema „…fresh“. Flirrende Fadeninstallationen aus Japan, neue Frauenbilder aus Nigeria, eine Performance aus Ungarn, Mantarayas aus Mexiko, das Thematisieren von Umwelt und Klima, gesellschaftlichen Ansätze und so viel mehr. Aus 22 Ländern gingen 156 Bewerbungen ein und wurden von Vereinsmitgliedern in der Datenbank erfaßt.

Ein Ideenwettbewerb braucht einige Vorbereitung um der Auswahljury all die Künstlerideen bildhaft vorzustellen. Entwürfe zur verändernden Kraft des Windes und neuen Perspektiven wurden präsentiert. Die Jury setzte sich aus erfahrenen Profis von Kunst-Land-Kulturprojekten zusammen: Corinna Köbele ist Initiatorin der Künstlerstadt Kalbe ( https://kuenstlerstadt-kalbe.de/ ) Gemeinsam mit Mitstreitenden und ganz viel Kunst hat sie in ihrer Stadt Veränderungen bewirkt, die Aufsehen erregen. Teresa Weißert ist Künstlerin, Kunstwissenschaftlerin und beim Kompost-Ensemble (https://kompost-ensemble.de/ ) zuständig für Transformation durch Kunst auf dem Land. Reta Reinl ist Künstlerin und Kuratorin bei bewegter-wind.

Nach zwei Tagen intensiven Austauschs über die eingereichten Arbeiten haben die drei Jurorinnen eine Auswahl aus Objekten, Installationen, Videos und Performances getroffen. Die ausgewählten Exponate werden bei der Windkunstausstellung das Thema „…fresh“ aus vielen Blickwinkeln beleuchtet:
Regina Carmona aus Brasilien lädt ein in eine Installation, die „Small Fresh Bed“ heißt und thematisiert die Erneuerungskraft der Natur. Der Frankfurter Matthias Block fordert mit seiner „Aufforstung“ zu neuer Wahrnehmung politischer Prozesse auf. Estella Garcia aus Spanien befaßt sich in ihrem Video „Confused“ mit dem Spannungsfeld zwischen Angst und Sehnsucht. Giorgio Gerardi aus Venedig widmet sich der ständigen Transformation und Erneuerung von Wolken und der Evolution von Realität. Dorothea Kirsch aus der Eifel bietet mit der Installation „In Abrahams Wurstkessel“ eine ganz besondere Illustration von Metamorphosen.

Die Berlinerin Irene Anton zeigt mit der farbenfrohen Installation „Intervention invading network“ die Bedeutung von Netzwerken auf.

Zahra Mohebbi möchte mit „Whispers of Freedom“ auf die Situation im Iran hinweisen und den dort unterdrückten Frauen ein Denkmal setzen. Marketa Varadiova nimmt die Insel Laputa aus Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“ als Symbol für Zukunftsperspektiven. Sie baut eine vierschichtige Schutzinsel für Insekten. Ein Mikrokosmos, der aus sich selbst lebt.

Einige Künstlerinnen und Künstler übersetzen die „frische Brise“ mit der Wasserbewegung. Die Mexikanerin Lorena Malo wandelt die Form der Mantarochen in Windobjekte aus recycelten Stoffen. Die Künstlergruppe „The impossible Trio“ zeigt mit „Music of the Weather Cycle“ einem windbetriebenem Plattenspieler und thematisiert in einer zweiten Arbeit KI-Interpretationen. Ole Prietz und Emanuel Ott-Despoix befassen sich bei den Arbeiten „Windrad Community“ und „Windrad der Dystopie“ mit gesellschaftlichen und Umweltaspekten als Folge des Klimawandels.

Auch Klanginstallationen und eine Stimmperformance von Ralf Peters interpretieren das Thema.
Eine kleiner Vorgeschmack von der Vielfalt der Arbeiten, die im August gezeigt werden. Noch gibt es teilweise nur Entwürfe, aber rechtzeitig zur Ausstellung wird aus den Kunstideen Wirklichkeit. Auf der Internetseite www.bewegter-wind.de wird jede und jeder teilnehmende Künstlerinnen und Künstler eine eigene Seite haben zu den vorgestellten Arbeiten und mit Links zum Gesamtwerk.